parallax background

Unsere Ergebnisse

Hier informieren wir von Zeit zu Zeit über die Ergebnisse unserer Forschungsarbeit


1. Nicht pathologische Phänomene durch eingetrocknete Ränder bei der Blutabnahme

Das Phänomen von eingetrockneten Bereichen, welches durch die Blutabnahme selbst verursacht wird, ist bei vielen Therapeuten weitgehend unbekannt. Aus diesem Grund werden diese Auffälligkeiten äußerst unterschiedlich beurteilt. Die Interpretationen reichen von Schwermetallbelastung über Borrelienvorstufen bis hin zu Nierenproblemen usw. Die Liste ist sehr lang. Die Ursache dafür ist aber immer die gleiche:

Der Tropfen Blut, der bei der Abnahme auf das Deckglas oder den Objektträger überspringt, trocknet schon vor der Verteilung zwischen den beiden Gläsern innerhalb weniger Sekunden im Randbereich ein. Dieses "Eintrocknen" ist selbst durch eine sehr schnelle Arbeitsweise kaum zu verhindern. Die visuelle Darstellung kann dabei sehr unterschiedlich sein, aus diesem Grund sind die Interpretationen auch sehr vielfältig. Aber wie vielfältig die Beschreibungen auch immer sein mögen, sie sind unpathologisch. Um dieses Phänomen genau zu beschreiben sind zwei Videos und mehrer Bilder aufgeführt.

Auf dem ersten Video ist ein großer Kreis zu sehen. Dieser Kreis stellt etwa die Größe dar, die der abgenommene Tropfen aus der Fingerbeere auf dem Deckglas einnimmt, solange sich dieser noch nicht verteilt hat. Das Video zeigt dies anfangs in 40facher Vergrößerung. Die meisten DF-Mikroskope beginnen erst mit einer 100fachen Vergrößerungen, deshalb wird der Kreis dort entsprechend größer abgebildet. Vom Randbereich des Kreises nach außen hin, wird ein gewisser "Schleier" dargestellt. Diese Zone ist der äußere Bereich des Blutstropfen, der extrem schnell eintrocknet. Wie sich diese Zone bildet, zeigt die Animation im 3. Video.

Das zweite Video zeigt ebenfalls dieses Phänomen, nur ist hier die eingetrocknete Zone kleiner,  aber deutlich stärker strukturiert, hier sind zum Teil sehr große Bläschen bzw. Körnchen zu sehen. Sie sind stark lichtbrechend und wirken zum Teil farbig. Aus diesem Grund werden diese "Körnchen" häufig als Schwermetallbelastung angesehen. Manchmal löst sich sich eines dieser "Körnchen" und wird als Partikel in der anfänglichen Strömung fortbewegt. Weil sich diese Partikel drehen und durch die starke Lichtbrechung hell aufleuchten, werden sie als "Blinker" bezeichnet. Diese Blinker gelten in manchen Interpretationen als Borrelienvorstufen. Diese Auslegung ist mit dem gerade beschriebenen Vorgängen nicht haltbar.  

Eine Animation verschafft Klarheit

In der Animation können die beschriebenen Effekte logisch nachvollzogen werden. Die Auffälligkeiten können auch nur schwach sichtbar auftreten, um so weniger fallen diese vor allem in höheren Vergrößerungen auf. Gerade in der 1000fachen Vergrößerungen ist der Effekt durch den kleinen Teilausschnitt kaum nachzuvollziehen.

Die Kreisstruktur ist bei dieser Vergrößerung überhaupt nicht mehr zu sehen. Es gibt Therapeuten, die grundsätzlich nur mit der höchsten Vergrößerung arbeiten, ohne sich das Blut vorher in kleineren Vergrößerungen anzuschauen. Für diese Therapeuten ist diese Sichtweise natürlich schwer nachvollziehbar, weil Sie nur einen kleinen Teilausschnitt isoliert beurteilen. Um so wichtiger ist hierbei die Kenntnis über solche Effekte um die eigene Diagnose interprationssicherer zu machen.

Im folgenden sind einige Fotos mit Teilvergrößerungen zu sehen, die das Ganze nochmals darstellen.  

Galerie von einzelnen Auffälligkeiten, die den Effekt darstellen

In der Galerie sind einige Beispiele auf Fotos dargestellt, die mit erläuternden Texten versehen sind. Insgesamt soll die Vielfältigkeit dieser Eintrocknung gezeigt werden. Vor allem in den höheren Vergrößerungen geht oft der Bezug zur örtlichen Lage verloren. 

[layerslider id="1"]

Bei hohen Vergrößerungen können die Effekte leicht übersehen werden

Auf den unteren drei Fotos  ist ein Effekt in drei verschiedenen Vergrößerungen zu sehen. Links ist die Eintrocknung in einer 100fachen Vergrößerung in der Übersicht zu sehen. Im gelben Rahmen ist der Ausschnitt zu sehen, den die 400fache Vergrößerung rechts daneben zeigt. Ganz rechts ist der Auschnitt in der 1000fachen Vergrößerung zu sehen, den der gelbe Rahmen in der 400x Vergrößerung zeigt. Wie man erkennt, geht in der 1000fachen Vergrößerung der Bezug zur Ursache vollkommen verloren. Man sieht ein paar Kristallisationen mitten im Präparat, ohne genau erkennen, dass sich diese Auffälligkeit mitten in der Zone befindet, die durch den Abnahmerand entstanden ist.

Anwender, die ausschließlich mit der 1000fachen Vergrößerung arbeiten, ohne Ihr Mikroskop mit der 100fachen Vergrößerung einzurichten, werden diese Zusammenhänge niemals zu Gesicht bekommen. So sind Fehlinterpretationen leicht vorprogrammiert. 

Sie können können die beschriebenen Effekte leicht selbst nachvollziehen

Die im oberen Abschnitt auf dieser Seite beschriebenen Auffälligkeiten können Sie selbst leicht nachvollziehen um zu verifizieren, dass diese Effekte mit der Art der Blutabnahme und nicht mit dem Patientenblut im Zusammenhang stehen.

Legen Sie sich vier Objektträger und vier Deckgläser bereit. Bereiten Sie Ihre übliche Blutabnahme vor. Nehmen Sie nun Blut ab und lassen bei den vier Deckgläsern jeweils einen Tropfen Blut überspringen, aber nicht in der Mitte des Deckglases sondern jeweils in einer der vier Ecken. Warten Sie mit dem Ablegen des Deckglases etwas länger als gewöhnlich um den Effekt zu verdeutlichen.

Wenn Sie sich die Präparate anschließend unter dem Mikroskop anschauen, werden Sie jeweils in der Ecke, in welcher der Tropfen übergesprungen ist, die oben beschriebenen Effekte in unterschiedlicher Ausprägung wiederfinden. Das ganze ist mit jeder Probe jederzeit wiederholbar. Damit ist klar, dass dies ein Effekt ist, der mit der Art der Blutabnahme und nicht mit der Belastungs des Blutes in Zusammenhang steht.

Wir hoffen mit der Darstellung der Zusammenhänge einen Beitrag zur Interpretationssicherheit in der Dunkelfeldmikroskopie leisten zu können.